Hargelsberg macht die Wasserversorgung zukunfts-, klima- und krisenfit!

Presseaussendung

Hargelsberg macht die Wasserversorgung zukunfts-, klima- und krisenfit! – Land OÖ rüstet Wasserversorgungsanlagen mit PV-Anlagen und Stromspeichern aus

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Vor zwei Jahren haben Landeshauptmann Thomas Stelzer und Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder ein österreichweit einzigartiges Pilot-Förderprogramm aufgesetzt, um zu testen, wie eine nachhaltige und krisensichere öffentliche Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung gewährleistet werden kann. Denn die Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser und die Entsorgung von Abwasser gehört zu den zentralen Elementen der Daseinsvorsorge. Daran arbeitet die Abteilung Wasserwirtschaft des Landes Oberösterreich seit vielen Jahren und konnte bereits viele wichtige Maßnahmen setzen.

Der vom Menschen verursachte Klimawandel stellt die Wasserversorgung der Bevölkerung allerdings vor neue und große Herausforderungen. Durch die Klimakrise kommt es zu vermehrten Trockenperioden, auch krisenhafte Szenarien wie Engpässe bei der Stromversorgung können die Wasserver- und -entsorgung beeinflussen.

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder: „Trinkwasser ist das wichtigste Grundnahrungsmittel und eine flächendeckende Wasserversorgung der Bevölkerung ist von allerhöchster Wichtigkeit. Mit diesem Pilotprojekt tragen wir einerseits zur Energiewende bei und andererseits erhöhen wir die Versorgungssicherheit der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher. Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen wird nicht nur die Wirtschaftlichkeit, sondern insbesondere auch die Klimafreundlichkeit unserer Wasserversorgungsanlagen gesteigert!“

Photovoltaik und Stromspeicher können unter gewissen Voraussetzungen einen guten Beitrag zur Krisenvorsorge leisten und gleichzeitig einen nachhaltigen und klimafreundlichen Betrieb solcher Anlagen sicherstellen. Seit 2022 haben 36 Betreiber geeignete Pilotprojekte eingereicht und die Hälfte der Teilnehmer haben nun ihre Anlagen in Betrieb genommen. Damit stehen die umgerüsteten Anlagen als Musterbeispiele und die Betreiber:innen als Vorbilder für ähnlich strukturierte Wasserver- und Abwasserentsorgungsanlagen für eine Evaluierung bereit.

Zukunfts-, klima- und krisenfitte Wasserversorgung in Hargelsberg

Zur Absicherung der Trinkwasserversorgung hat die Gemeinde Hargelsberg im Jahr 2022 mit der Errichtung eines neuen Trinkwasserbehälters samt Drucksteigerungsanlage begonnen, der Ende 2023 in Betrieb gehen konnte. Die modernen Edelstahl-Behälter am neuesten Stand der Technik haben ein Gesamt-Fassungsvermögen von 500 m³ Wasser (2 x 250 m³) und wurden bereits für den zukünftigen Bedarf in der Gemeinde bemessen.

Bürgermeister Christoph Lichtenauer erklärt: „Die ausfallsichere Versorgung durch sauberes Trinkwasser stellt eine sehr wichtige Aufgabe der Gemeinden dar. Unsere gesamtheitliche Lösung mit der Kombination aus mobilem Notstromgerät, 25 kWp Photovoltaikanlage und einer 20 KW Speichereinheit bietet ausreichend Sicherheit, wobei das Notstromaggregat im Notfall auch nicht stationär gebunden ist, sondern auch andernorts eingesetzt werden kann. Wir sparen dadurch nicht nur Kosten des laufenden Betriebs ein, sondern haben zusätzliche Möglichkeiten im Krisenfall.“

Im Rahmen des vom Land Oberösterreich ins Leben gerufenen Pilotprojektes zur Nutzung von Photovoltaik-Anlagen im Bereich der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung wurden nunmehr die Dachflächen des Behälters mit PV-Modulen bestückt, die eine Spitzenleistung von rd. 25 kWp erreichen. Die dadurch erzeugte Energie reicht aus, um den Strombedarf der gesamten Wasserversorgungsanlage der Gemeinde Hargelsberg zu decken. Dies bedeutet künftig einen klimaneutralen, und damit besonders umweltfreundlichen Betrieb. Zusammen mit dem ebenso installierten Akku mit einer Speicherleistung von rd. 20 kWh, mit dem auch ein Inselbetrieb der PV-Anlage ermöglicht wird, ist überdies der Betrieb die Trinkwasserversorgung auch besonders krisensicher, etwa bei einem allfälligen Stromausfall des öffentlichen Netzes. Die Investitionskosten von gesamt rund 1,9 Mio Euro wurden mit Mitteln des Bundes und des Landes OÖ maßgeblich gefördert.